Was lange währt wird endlich gut – mit dieser Hoffnung geht nun endlich auch dieser Podcast an den Start. Worum es mir geht, kann ich in ein wenigen Sätzen zusammenfassen:
Dieser Podcast widmet sich den Menschen in der Wissenschaft, jenen die ergründen wollen was die Welt Im Innersten zusammenhält. Ich unterhalte mich mit Forschern. Dabei geht es mir aber nicht um jene verdienten Eminenzen, die über viele Jahre der Forschungs- und Lehrtätigkeit bereits ihr wissenschaftliches Renommee gefestigt haben, sondern um eben jene, die am Anfang ihrer Arbeit stehen und jene die gänzlich frisch in der Wissenschaftswelt sind und sich ihre wissenschaftlichen Meriten erst verdienen müssen – der wissenschaftliche Nachwuchs, die jungen Wilden im Forschungsbetrieb, jene “in Progress”.
Dieser Podcast ist ein Experiment in nahezu all seinen Facetten, angefangen vom Namen über das Intro bis hin zu seiner inhaltlichen Ausgestaltung. Dieses Experiment soll sich entwickeln, es soll mit der Zeit wachsen und einen eigenen Charakter annehmen. Vor allem wird es aber von seinen Gästen leben. Umso mehr freut mich, dass ich in der ersten Folge Oliver Tacke – seines Zeichens Twitterer, Blogger und vor allem öffentlicher Wissenschaftler am Lehrstuhl für Organisation und Führung der Technischen Universität Braunschweig – als Gast begrüßen konnte. Ich danke Dir, Oliver, dass Du Dich auf das Experiment eingelassen hast!
Ein Dank geht an dieser Stelle auch noch einmal an Daniel Rehn, dem ich die Namensidee zu verdanken habe, und an Bony Stoev für das Intro*.
Für Feedback bin ich selbstverständlich immer dankbar – entweder hier in den Kommentaren, per Mail (podcast[at]scientists-in-progress.org), auf der Facebook-Fanpage oder via @Explorism. Und nun, viel Spaß!
Mitwirkende: [podlove-contributors]Die Themen im Einzelnen:
- Technische Universität
- Institut für Unternehmensführung, Lehrstuhl für Organisation und Führung
- Personalführung
- Lernen durch Lehren (Wikipedia-Eintrag)
- Jean-Pol Martin (@jeanpol)
- Christian Spannagel (@dunkelmunkel)
- Konstruktivistische Didaktik
- Ideenplattform Sags Uns der TU Braunschweig
- Alexander Perl (@alexanderperl)
- Joachim Grzega
- Amy Chua: Die Mutter des Erfolgs
- Garr Reynolds
- Blog von Oliver
- Öffentliche Wissenschaft / Open Science
- Wikiversity von Oliver
- Artikel Raus aus dem Elfenbeinturm von Oliver zu Open Science bei Telepolis im Rahmen der Open Mind
- Blogpost Wissenschaft gibt es nicht als Tütensuppe von Oliver zur Öffentlichen Wissenschaft
- Open Science bei Innokomm
- Öffentlicher Wissenschaftler
- Blogpost Öffentlicher Wissenschaftler von Christian Spannagel
- Wikiversity-Sammlung von Christian Spannagel zur Öffentlichen Wissenschaft
- Forschendes Lernen
- Publish or Perish
- Least publishable unit
- Open Innovation
- Forschungsfreiheit nach Art. 5
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Ich sitze gerade (mal wieder) in einem Zug und habe kurz überlegt, mir selbst den Podcast noch einmal anzuhören, aber irgendwas widersetzt sich da in mir noch 🙂
Aus dem Gedächtnis und mit ein bisschen Luft zwischen Aufnahme und jetzt würde ich noch ergänzen…
Das Konzept Lernen durch Lehren (LdL) war ganz schön kurz und knapp von mir angerissen. Da hat bestimmt niemand verstanden, worum es genau geht… Müssen wir uns noch einmal zusammensetzen 😉
Zur Frage, ob ich mir vorstellen könnte, in der Wissenschaft zu bleiben, soll’s auch noch mehr geben. Angesprochen habe ich da ganz grob den Wissenschaftsbetrieb und Publish or Perish als Beispiel angeführt. Da ist aber noch eine ganze Menge mehr, was mir nicht gefällt.
So wie ich es erlebe, meine persönliche Wahrnehmung und sicher nicht repräsentativ, sind Professoren oft mehr an ihrer Reputation und Karriere interessiert denn daran, die Wissenschaft voranzubringen. Studierenden wird gepredigt, sie sollten keine Angst vor Fehlern haben, die eigenen werden aber lieber unter den Teppich gekehrt aus Angst vor Prestigeverlust. Studierende sollen kritisch denken, solange sie nicht gerade die Aussagen des Profs selbst hinterfragen… “Do you practice what you preach?” Oft Fehlanzeige.
Lehre? Läuft unter ferner liefen. Forschung geht vor und Studierende stören dabei nur. Da könnte ich nun sehr weit ausholen. Das Humboldtsche Bildungsideal steht nur auf dem Papier, und Schuld ist immer jemand anderes, oft einfach das nicht näher spezifizierte System.
Drittmittel machen die interessantesten Dinge möglich.
Der wissenschaftliche Mittelbau wird immer als wichtig bezeichnet, hat es aber mitunter nicht einfach. Im Staat gibt es zwar eine Gewaltenteilung, an Unis sind Professoren aber Betreuer, Arbeitgeber und Gutachter in einer Person, was immer mit der ach so schönen Meister-Schüler-Beziehung gerechtfertigt wird, aber für zahlreiche Verwicklungen sorgt, weil die Rollen nicht immer klar getrennt werden.
Und, und, und… Soviel nur als Andeutung, vielleicht habe ich da schon zu viel gesagt und stehe nun schon demselben Problem gegenüber wie Whistleblower in Unternehmen. Vielleicht ist das bei Gelegenheit doch noch eine Podcastfolge wert.
Moin Oliver!
Also nachdem ich den Podcast nach der Aufzeichnung und vor der Veröffentlichung ja noch einmal gehört habe, fand ich im Nachhinein nicht, dass es besonders unvollständig oder unverständlich war. Sowohl Deinen grundlegenden Ausführungen zum Thema LdL, als auch Deine Einsichten zum Wissenschaftsbetrieb sind m.E. durchaus nachvollziehbar.
Du hast aber recht, wenn Du sagst, dass man vielem hätte noch mehr sagen können. Wie wir ja auch schon direkt nach der Aufzeichnung feststellten ist das Thema LdL sicher eine vollständig eigene Folge wert. Auch das Thema Wissenschaftsbetrieb in der Uni in Deiner ganz speziellen Sichtweise (also ohne übermäßige Einbindung in durch Drittmittel finanzierte Forschungsprojekte) ist eine Thema zu dem man sehr gut abschweifen kann. Und das Thema “Wissenschaft in der Verknüpfung von Forschung und Lehre” und der damit einhergehenden Ausgestaltung von Ansätzen für die Erkenntnisvermittlung, als auch von dem Unisystem inhärenten Machtverteilungen und dadurch entstehenden Zwängen (aber vielleicht auch Chancen) in Forschung und Lehre ist ein hochspannendes Thema zu dem man sehr viel mehr sagen könnte.
Hier also meine Einladung an Dich diese Themen sukzessive aufzugreifen und mal zu besprechen. Das können wir gern über Skype machen und entweder (teilweise) hier, oder drüben bei Transiente-Sichten.de, oder ganz woanders publizieren. Was meinst Du?
So, habe es nun tatsächlich geschafft, uns beiden eine Stunde lang zuzuhören. Boah, ist das ungewohnt. Ist in der Tat doch ganz rund geworden. Aber falls es uns noch einmal in den Mikros juckt und sich eine Gelegenheit ergibt: klar!
Allzeit bereit 🙂
Ich find es eigentlich auch “ganz rund” – sicher gibt es an der einen oder anderen Stelle für mich noch mehr Potential einzelne Stränge mehr aufzugreifen. Und ganz sicher gibt es einige Stellen, die sich anbieten noch einmal detailliert aufgegriffen zu werden.
Also, Gelegenheiten muss man schaffen, insofern komme ich demnächst noch einmal auf Dich zu! 😉
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Späte Erleuchtung: Bin kürzlich über eine simple wie einleuchtende Unterscheidung gestolpert, die ich nun ergänze. Elementarer Bestandteil von Wissenschaft ist das Teilen der Ergebnisse, damit andere darauf aufbauen können. In diesem Sinne betreiben Unternehmen zwar Forschung, aber keine Wissenschaft, sofern sie ihre Erkenntnisse nicht preisgeben.